Turia + Kant 2008
Verlagstext:
Nun liegen die Anstiftungen zum Wiederentdecken von Karl Kraus, die Richard Schuberth in den Jahren 2006 und 2007 fernab der etablierten Medien in der Wiener Straßenzeitung Augustin lanciert hatte, als Buch vor. Diese Texte sorgten für einiges Aufsehen und erreichten oft ihr Ziel, neue Leser für Karl Kraus zu gewinnen. In 30 Essay-Miniaturen trat Schuberth an, »über selten begangene Schleichpfade kurze, intensive Vorstöße in die innersten Spannungsfelder von Kraus’ Welt zu offerieren«. Dabei legt der Autor selbst eine Sprachgewalt und einen polemischen Duktus an den Tag, die Kraus weniger imitieren als dessen Intentionen assistieren, und stellt mit Hilfe des großen Satirikers auch Bezüge zu aktuellen kultur- und gesellschaftspolitischen Themen her. Er unterstreicht immer wieder die Bedeutung Kraus’ als Ahnvater der Kritischen Theorie sowie die Wichtigkeit seiner Sprachkritik für zeitgenössische Gesellschaftskritik – »Kraus verstehen lernen hieße in der Sprache denken lernen – und nicht nur mit ungeahnten Schätzen belohnt werden, sondern dort, im sprachlichen Denken, vielleicht das letzte wehrhafte Asyl einer Individualität zu finden, die diesen Begriff einzig verdiente.«
Die 30 Anstiftungen wurden, ergänzt durch drei weitere Essays, 2016 als
Karl Kraus – 30 und drei Anstiftungen
im Klever Verlag veröffentlicht.